Mangels mit Sophie Lindner
Mangeln beschreibt eine historische Methode Stoff zu glätten, Falten zu beseitigen, wieder aufzubereiten. In der Gegenwart finden wir Orte des Mangels – hinterlassene Wunden in den Landschaften des Braunkohleabbaus, die Arbeitsbedingungen der Pflege im Gesundheitswesen oder die Klimakrise. Erfahrungen mit Mangel, ob an Konsumwaren, Ressourcen oder politischer Mitbestimmung werden mehrheitlich ostdeutschen Biografien zugeschrieben. Doch ist Mangel für ihre Erfahrungen überhaupt eine passende Kategorie? Seit den 1990er Jahren vollzieht sich in Ostdeutschland ein drastischer Wandel von Arbeitsrealitäten. Was braucht es um sich von der Kohle zu verabschieden? Wie vermitteln, Tränen trocken, unter den Generationen Ostdeutschlands? Anhand von Soundcollagen, Textilien sowie Fotografie werden wir der Unschärfe des Begriffs Mangel begegnen.
Die Ausstellung wurde in der Galerie Hinten im Klub Solitaer in Chemnitz vom 15.12.-04.02.2024 gezeigt.
Dieses Projekt wurde finanziert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und die Liebelt-Stiftung, Hamburg
Ein großer Dank zur Realisierung des Projekts gilt all meinen Gesprächspartner:innen!
Edith Penk, Konstantin Gorodetzky, Klaus Börner, Lars Katzmarek und Andreas
Fotos: Natalie Bleyl